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Yogisilly goes Motherland

Dez 6, 2019
Dieser Blog über Motherland ist so wundervoll, dass ich diesen hier auch teilen möchte – großen Dank an Silke Barthel (Yogisilly):

Vorsicht, dieser Blogbeitrag enthält jede Menge Werbung. Ohne Auftrag, aus tiefster Überzeugung! Und ist ein bisschen länger geworden … dabei habe ich mich schon kurz gehalten ;).

Als ich Teenie war, habe ich liebend gerne die Bücher von Berte Bratt gelesen ‐ und eines davon spielt in Kenia. Seither hat mein Herz immer mal wieder an Afrika gedacht (ok, vielleicht hatte „Serengeti darf nicht sterben“ auch einen Einfluss). Ich hatte eine Reise dorthin aber nie wirklich auf dem Plan, Fernreisen müssen für mich nicht sein. Aber wenn irgendwo weit weg, dann wohl am ehesten Afrika.

 

Motherland

Anfang September war ich ziemlich baff, als eine alte Freundin mir eine WhatsApp schrieb und fragte, ob ich zufällig Zeit und Lust hätte, im November eine Woche lang täglich 1,5h Yoga zu unterrichten. Bei einem Transformations-/Leadership-Seminar. In Namibia. Äh – wie bitte? Erst habe ich geantwortet, dass ich da mal eine Nacht drüber schlafen müsse. Und eine halbe Stunde später gefragt, wann wir uns treffen und das besprechen können, weil ich das auf jeden Fall machen wollte. Ok, die Urlaubstage waren eigentlich für Renovierung und Umzug eingeplant gewesen, aber so eine Gelegenheit will wahrgenommen werden. Frei nach Pippi Langstrumpf: „Das habe ich noch nie gemacht, also wird es wohl wunderbar werden.“

Und so habe ich mich am 6. November gen Afrika aufgemacht. Erstes Treffen in Köln, dort mussten bei Starbucks noch die Seminarunterlagen auf mehrere Koffer verteilt werden, abends ging es dann in Frankfurt in den Flieger nach Windhoek. Dank Anti-Reiseübelkeitsdrogen und diverser ätherischer Ölmischungen recht entspannt und ohne größere Zwischenfälle.

 

Nach Passieren der Einreisekontrolle (mein Formular war „falsch“ ausgefüllt, obwohl das Gleiche drinstand wie bei meinen beiden Mitreisenden) ab in die Morgensonne Afrikas – und in einen VW‐Bus, wir hatten schließlich noch eine dreistündige Fahrt vor uns. Leider wollte der Bus lieber ein Päuschen genießen, so dass wir in Windhoek einen ungeplanten Zwischenstopp eingelegt haben, um ihn erst einmal reparieren zu lassen. Was wir mit Gelassenheit genommen haben ‐ wir konnten ja eh nix tun.

Nach dann noch ca. 2,5h Fahrt sind wir auf der wunderbaren Boscia‐Farm gelandet und wurden gleich mit Willkommensdrinks und einem wunderbaren Mittagessen verwöhnt. Was für ein Privileg, mitten in der Savanne so einen Ort besuchen zu dürfen.

Am Nachmittag ging es dann los zu unserem ersten „Game Drive“ (Fotosafari) ‐ und gleich haben uns zwei Giraffen begrüßt. Einer der vielen „kneif mich mal“‐Momente. Genau wie der folgende Sonnenuntergang mit Gin Tonic und Biltong, getrocknetem Springbockfleisch. Ich hatte mir fest vorgenommen, alles zu probieren. Denn das gehört für mich zum Erfahren einer Landeskultur. Und es schmeckt hervorragend. Das Essen von Tieren relativiert sich auch, wenn du weißt, dass die Tiere besser geschossen werden als sie verhungern zu lassen. Denn leider hat es seit 14 Monaten nicht mehr geregnet und das Wasser und Futter ist mehr als knapp.

 

Hier kannst du den Klimawandel live erleben ‐ die Savanne wird zur Wüste. Immer noch wunderschön, aber auch beängstigend, einem Land beim Sterben zuzusehen.

Dieses Gefühl von Widerspruch begleitet mich kontinuierlich. Ich fühle mich zu Hause, fest verwurzelt, großartig, laufe mit offenen Kinderaugen durch den Tag und gleichzeitig spüre ich den Schmerz, will weinen (tue das auch sehr oft in der Woche) und bete für Regen.

 

Die Woche mit der Gruppe ist vollgepackt mit Yoga, Selbsterfahrung, systemischen Aufstellungen, Selbstreflektion, Erschaffung von Visionen, aber auch mit leckerem Essen, Ausflügen, Naturerfahrung, Austausch, Lachen, Sonnenauf- und -untergängen, Drinks („Auf die Liebe!“) und ganz viel Herzenswärme. Und als Team beschließen wir jeden Tag mit einer ausgedehnten Reflektionsrunde in unserem Teamhaus (mit ein, zwei Gläsern Rotwein :)).

Einen Abend dürfen wir ein „Dinner in the Fields“ genießen ‐ das Boscia‐Team hat für uns Potjie, einen typischen namibischen Eintopf, auf dem Feuer bereitet und wir genießen einen Traumabend unter dem Sternenhimmel. Beim Gang in den Busch habe ich weder Schlangen noch Skorpione entdeckt. Zum Glück. Und ich bin zutiefst dankbar, hier in dieser Natur sein zu dürfen. Dass meine Eltern mir vermittelt haben, immer noch staunend all diese Wunder wahrzunehmen.

 

Die Tage beginne ich ausnahmslos mit dem Sonnenaufgang ‐ dabei hatte ich vorher echt Panik, um 06:30 Uhr Yoga unterrichten zu müssen. Aber diejenigen, die mir gesagt haben, ich würde sehr schnell in den Afrika‐Rythmus kommen, hatten schlicht recht. Mein persönliches Highlight war zwischen Sonnenauf- und Vollmonduntergang zu stehen, jeweils den Blick in die totale Weite. Magisch.

Die Woche war vorbei wie im Flug und wir haben sie gebührend abgeschlossen mit einem Besuch in Omomas, einem Waisenhaus mit Schule in der Nähe der Boscia Farm. Da ich ja eine Löwenmama mit riesigem Herz bin, hatte ich davor schon Respekt. Und es war eine ganz wunderbare Erfahrung. Mit den Kindern zu basteln, Quatsch zu machen, ihre Freude über Besuch und Geschenke zu sehen, war wieder: magisch. Und bei Geschenken spreche ich über Dinge, die hier im Müll landen würden: abgetragene Kleidung, Spielsachen, Kosmektikpröbchen. Mir ist auf einmal sehr klar, dass ich so was von gar keine Probleme habe. Und genieße die Rückfahrt mit rosa Sonnenuntergang noch einmal ganz anders.

 

Am nächsten Tag geht es auch schon wieder heim und ich erlebe im Flieger nochmals einen magischen Moment. Die Frau neben mir fliegt zum ersten Mal in ihrem Leben und ist sehr dankbar, dass ich ihr mein ätherisches Öl anbiete und mich mit ihr unterhalte. Sie ist auf dem Weg nach Hamburg, einen Freund besuchen und wird 6 Wochen in Deutschland bleiben. Ihr Freund wird ihr einen Wintermantel mit an den Flughafen bringen, da sie so etwas nicht besitzt. Aber definitiv brauchen wird. Beim Anflug auf Frankfurt zeige ich ihr die Lichter der Stadt und sie sagt, dies sei „scary“, die Stadt sehe riesig aus, so etwas kenne sie nicht. Dann fängt es an zu ruckeln, weil wir der Erde näher kommen. Und als ich sie antippe, um zu fragen, ob alles ok sei, greift sie meine Hand und lässt sie nicht los, bis wir gelandet sind. Namibia hält mich fest ;).

So lande ich in Frankfurt und bin zutiefst dankbar und beseelt. Und etwas überfordert ob all der Menschen, Autos, Häuser, Dinge usw.

Was bleibt nun als Fazit? Das war nicht mein letzter Besuch. Das nächste Mal bleibe ich länger. Zebra- und Gnufleisch ist lecker. Der Weg schiebt sich den Gehenden unter die Füße. Und wir haben hier echt überhaupt keine wirklichen Probleme.

 

Wenn du helfen möchtest, lege ich dir den Verein Pro Namibian Children e.V. ans Herz (www.pro‐namibian‐children.de), da landet die Hilfe direkt bei den Kids in Omomas. Und die Konzepte sind nachhaltig und als Hilfe zur Selbsthilfe ausgerichtet.

Wenn du dir das vor Ort anschauen möchtest, reist du am besten auf die Boscia Farm (www.boscia‐farm.com) ‐ für mehr Luxus musst du dir eine der Lodges auswählen ;).

Infos zum Motherlandseminar findest du hier: http://anne‐kurth.de/portfolio/motherland/

Und so beschließe ich das Jahr mit einem „Auf die Liebe!“ aus vollem Hals und voller Überzeugung!

https://www.yogisilly.de/blog/news/motherland

 

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